Ich weiß nicht, was ich üben soll! – Songarbeit für Profis
Du bist Profi-Sänger und lebst von deiner Stimme. Und wünschst dir, dass deine Songskills up to date bleiben? In der Artikelreihe „Ich weiß nicht, was ich üben soll!“ kannst du Bekanntes wiederentdecken und bekommst neue Impulse für dein Üben. Heute: Songarbeit für Profis.
Alle Artikel der Reihe findest du hier.
Für Profisänger ist die Songarbeit eng verknüpft mit den eigenen Vorstellungen und den Genres, in denen er oder sie sich wohlfühlt. Deswegen halte ich mich hier mit allgemeinen Strategien zurück, denn die kennst du eh alle schon. Falls du mal nicht weiterkommst, kannst du dir Übe-Impulse aus der Songarbeit für Fortgeschrittene holen.
Stattdessen möchte ich deinen Fokus auf die Kreativität lenken. Schau einfach mal, ob eine der folgenden Ideen dein Repertoire aufpeppt oder deine Kreativität in neue Bahnen lenkt.
Mach die 1-Stunde-Challenge
Nimm dir einen Song, den du noch nie im Leben gesungen hast. Übe ihn 60 Minuten lang. Was kannst du in einer Stunde damit erreichen? Wie gut sitzen Text und Melodie? Hast du am Ende vielleicht schon Ideen für ein Arrangement? Oder hast du einen bestimmten Formteil ausgebaut und bist somit auf dem Weg zu deiner eigenen Version des Songs? Trau dich, das Ergebnis nach einer Stunde als Aufnahme festzuhalten.
Wechsel das Tongeschlecht
Für Zugaben und Schon-tausendmal-gesungen-Lieder kannst du dein Publikum überraschen, wenn du statt in Dur zum Beispiel in Moll singst. Wie das klingt? So!
Überlege dir, wie dein ideale Arrangement klingen soll
Welcher Klang schwebt dir vor? Welche Besetzung wünschst du dir? Welche Besetzung ist nötig, um dein Arrangement wahr zu machen? Hast du diese Mitmusiker „griffbereit“ oder musst du Kompromisse eingehen?
Harmonisiere aus
Gibt es einen Formteil im Song, bei dem es dir in den Fingern juckt, ihn mehrstimmig zu gestalten? Dann los. Eine Loop-App eignet sich ideal zum Ausprobieren.
Überlege dir, wie du die Mehrstimmigkeit in einem Gig realisieren könntest
Hast du Backing Vocalists, die das übernehmen können? Möchtest du mit einem Loopgerät arbeiten? Oder baust du sie in deinen Backing Track ein, der bei deinen Solo-Gigs mitläuft?
Übe Songs mit gegenteiliger Rhythmik
Singe langsame Songs überartikuliert perkussiv und schnelle Songs mit starkem Legato. Schau, was das mit deinem Bezug zum Song und der Interpretation macht. Singe sie anschließend wieder in ihrer ursprünglichen Rhythmik. Was hat sich mit dem Song oder mit dir verändert?
Gib dir die Erlaubnis, on the spot zu improvisieren
Schau was passiert, wenn du ein paar Takte lang einfach mal nicht festlegst, was oder wie du singen willst. Verlier dich im Song und lass dich überraschen, was an dieser Stelle passiert. Lass ein Aufnahmegerät mitlaufen, damit du dich wirklich fallen lassen kannst.
Fazit
Ich hoffe, die eine oder andere Überlegung hat dich zu mehr Kreativität inspiriert. Manchmal müssen wir nur in eine neue Richtung geschubst werden. Viel Freude beim Experimentieren!
Wenn du weitere kreative Strategien kennst, die ich hier vergessen haben sollte, lass mir gern einen Kommentar unter diesem Artikel da.
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