3 Fragen, die du dir über dein Üben stellen solltest
Wenn du eine wirklich tolle Stimme willst, brauchst du Antworten, um dein Gesangstraining – und deine Stimme! – in andere Sphären zu katapultieren. Wie? Mithilfe von 3 Fragen, die du dir über dein Üben stellen solltest.
Stell dir vor, du sitzt heute in einem Jahr vor deinem Computer. Du liest diesen Artikel noch einmal, den du bereits vor einem Jahr gelesen hast. So richtig glauben wolltest du nicht, dass es so einfach sein soll. Aber du warst neugierig genug, um es auszuprobieren.
Du hast dir die 3 Fragen gestellt.
Und heute kannst du eigentlich nicht so recht glauben, welche tolle Stimme zu besitzt. Du hast richtig hart daran gearbeitet, das weißt du. Aber dass sie so toll ist, hättest du nicht gedacht.
Was ist passiert?
Nun, so genau kann ich dir das auch nicht beantworten. Ich hab keine Glaskugel, die ich befragen könnte.
Aber wahrscheinlich hast du den Artikel nicht nur gelesen, sondern dir die Fragen – und viel wichtiger: deine Antworten darauf – zu Herzen genommen.
Und hast so die 3 gröbsten Fehler beim Üben vermieden:
- Ziellosigkeit
- Unkonzentriertheit
- Unregelmäßigkeit
Neugierig geworden? Dann schnapp dir dein Sing-Journal Notizbuch und beantworte die drei Fragen.
Übst du mit einem klaren Ziel?
Übst du, um dich zu verbessern, oder um Zeit totzuschlagen? Für letzteres hätte ich einen angenehmeren Vorschlag: Geh Eis essen.
Großartige Sänger sind Ziele-Verfolger.
Du kannst dir zum Beispiel vornehmen, am Ende deiner Übe-Einheit eine besonders knifflige Stelle mit mehr Leichtigkeit singen können.
Oder immer zuerst nach dem Vibriergefühl, dem Buzzen der Resonanz Ausschau zu halten, bevor du anfängst, Töne zu produzieren.
Oder dein Atem fühlt sich flach und angestrengt an und du willst konstant die Bauchatmung benutzen.
Oder am Ende der Übesession möchtest du den Refrain des Songs auswendig singen können.
Oder du willst den Registerwechsel in deinem Song bewusst und immer auf dieselbe Art singen, ohne mental abzuschalten oder deinen Kehlkopf machen zu lassen, was er will.
Oder deine hohe Töne brauchen mehr Support und den möchtest du automatisieren.
Was genau möchtest du verbessern?
Übst du konzentriert?
Wie stark bist du beim Üben abgelenkt – vom klingelnden Telefon, von der ratternden Waschmaschine des Nachbarn, von der endlosen Einkaufsliste fürs Wochenende?
Großartige Sänger sind konzentriert bei der Sache.
Wenn du im Fitnessstudio Gewichte hebst, wie oft weicht dein Fokus von den Gewichten in deinen Händen ab? Wahrscheinlich sehr wenig. Und falls doch, wirst du die Gewichte wahrscheinlich zur Seite legen und dich einen Moment lang auf die eigentliche Aufgabe besinnen, weswegen du ins Fitnessstudio gegangen bist.
Nichts anderes darfst du beim Singen üben tun.
Konzentriere dich auf die Aufgabe direkt vor dir. Nicht auf die, die danach kommen muss, oder die, die in 3 Wochen ansteht. Lass nicht zu, dass dein Monkey Mind (ein ruheloser Geist, der wie ein Äffchen von Baum zu Baum huscht) die Kontrolle übernimmt.
Sei aufmerksam.
Übst du täglich?
An dieser Stelle geben die meisten Sänger voreilig auf.
Schau, singen ist nichts anderes als Sport: eine körperliche Tätigkeit. Und um den Körper dazu zu kriegen, die Dinge so zu machen, wie du willst – also kraftvoll und ausdauernd singen, in totaler Kontrolle und mit absolutem Wohlgefühl – musst du dein Muskelgedächtnis trainieren. Dein Körper muss deine Stimme unterstützen.
Je regelmäßiger du also trainierst, desto schneller wirst du sängerisch fit.
Großartige Sänger sind großartige Athleten.
Schau auf deinen Terminkalender und frag dich ehrlich, wie viele Übe-Sessions diese Woche hinein passen. Vielleicht musst du deine Prioritäten ein wenig anpassen. Mal Nein sagen oder Verpflichtungen 30 Minuten nach hinten verschieben, um dein Gesangstraining unterzubringen.
Aber tu es!
Starte besser heute als morgen! Besser morgen als nächste Woche! Besser diesen Monat als “wenn ich endlich Urlaub habe”!
Klar, tägliches Üben ist am allerbesten.
Wenn dein voller Terminkalender das jedoch nicht zulässt, dann strebe nach Gleichmäßigkeit. Auf wenn es anfangs nicht täglich ist, ist regelmäßig 3x die Woche geübt besser als gar nicht.
Strebe nach mehr Gleichmäßigkeit.
Die 3 Fragen, die du dir über dein Üben stellen solltest, hängen zusammen.
Wenn du mit einem konkreten Ziel vor Augen übst, dann übst du konzentriert und bewusst. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Üben erfolgreich war – hey, du hast ein klares Ziel erreicht! hurra! – und dass du morgen wieder übst.
Auch 15 Minuten am Tag sind ein Erfolg!
Gleichzeitig ist das die Essenz des Gesangstrainings: Verbessere dich jeden Tag ein Stück.
Unterschätze nicht, was du in einem Jahr erreichen kannst – und überschätze nicht, was du in einem Tag erreichen kannst.
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