Schott Praxis-Guide Singing Voice Rezension
Was gehört zum Singen eigentlich alles dazu? Fehlt dir manchmal auch der Überblick? Dann wird dich diese Rezension begeistern. Im Schott Praxis-Guide Singing Voice finden Einsteiger und fortgeschrittene Sängern gleichermaßen die wichtigsten Infos über die Singstimme.
Was ist der Schott Praxis-Guide Singing Voice?
Dieses Buch will, wie es der Name schon verrät, ein Guide sein. Wie ein Stadtführer zeigt es dir die wichtigsten Stationen und Fakten zur Singstimme und ihrer Ausbildung. Es ist keine Gesangsschule, sondern bietet dir Orientierung, mit welchen Bereichen du dich beschäftigen darfst, um deine Stimme zu beherrschen.
Was mich daran fasziniert
Der Schott Praxis-Guide Singing Voice trumpft mit einigen Pluspunkten auf:
- Es ist umfassend.
- Es kommt präzise auf den Punkt, ohne langatmig zu werden.
- Es eignet sich für Sänger aller Stilrichtungen und Level.
- Es ist leicht verständlich geschrieben.
- Es gibt nur wenige Fachbegriffe.
- Es hat klare und gut beschriftete Abbildungen.
- Es enthält Web-Codes, die dir den Zugriff auf Videos und Hörbeispiele ermöglichen.
Was das Buch im Detail kann
Das Buch kommt mit 13 Kapiteln auf schlanken 228 Seiten daher. Damit bietet es dir einen Rundumschlag aller Themen, die für Sänger wichtig sind. Auch wenn du zu Beginn deiner Gesangsausbildung noch nicht alle Themen brauchst, findest du hier einen leichten Einstieg.
- Im ersten Kapitel geht es um den Gesang an sich.
- Im zweiten Kapitel geht es um die Bauteile der Singstimme. Sie werden anhand ihrer vier Bestandteile erklärt: Atmung, Stimmlippen, Ansatzrohr und Artikulatoren.
- Im dritten Kapitel geht es um das Singen lernen. Welche Art von Gesangsunterricht gibt es? Oder lieber doch autodidaktisch lernen? Musst du Noten lesen können? Macht es in deinem Alter überhaupt noch Sinn? Was musst du über das Üben wissen?
- Im vierten Kapitel wird erklärt, was „gut singen“ bedeutet. Welche Skills machen einen Sänger gut? Die Themen sind u.a. Atmung, Haltung, Klang, Resonanz, Lautstärke, Intonation, Artikulation, Toneinsatz, Vibrato.
- Im fünften Kapitel geht es um die Register. Fettes Plus: eine Tabelle, wie die drei wichtigsten Register bezeichnet werden können. Das erleichtert dir den Vergleich zwischen verschiedenen Pop-Methoden.
- Im sechsten Kapitel dreht sich alles um deine Vocal Range und die Stimmgattungen. Schwerpunkt ist hier der klassische Gesang. In dieser Stilistik gibt es einfach wahnsinnig viel Erklärungsbedarf.
- Im siebten Kapitel stellt der Autor die bekanntesten Pop-Methoden kurz und bündig vor.
- Im achten Kapitel geht es um die Stimmpflege. Neben Tipps zur Pflege und Vorbeugung findest du einen Überblick über Symptome und Behandlungsmethoden und Antworten auf die Frage „Welcher Arzt ist dafür zuständig?“ Sehr gut: Ein ausführlicher Abschnitt zum Reflux, der in den letzten Jahren zunehmend ins Bewusstsein von Sängern, Ärzten und Vocal Coaches gerückt ist.
- Im neunten Kapitel geht es um das, was uns Sänger von den Instrumentalisten unterscheidet: der Text. Neben Tipps zum Lernen und zur Story findest du einen Abschnitt zur Aussprache.
- Im zehnten Kapitel wird es mit Mikrofone und Effekte technisch. Wo ist vorn und hinten beim Mic? Wie unterscheiden sich dynamische Mikrofone von Kondensatoren? Was ist die Richtcharakteristik? Wie findest du dein Mic?
- Im elften Kapitel findest du einen Überblick über verschiedene Entwicklungen der Stimme im Verlauf der Zeit.
- Im zwölften Kapitel dreht sich alles um den Auftritt. Wie bereitest du dich vor? Wie gehst du mit Lampenfieber um?
- Im dreizehnten Kapitel geht es um die Basics der Musiktheorie: Tonhöhe erkennen und Rhythmus lesen. Außerdem werden die wichtigsten Begriffe und Symbole, die du in Noten finden kannst, erklärt.
Was der Autor hätte besser machen können
Bei dem ganzen Lob über den Schott Praxis-Guide Singing Voice gibt es einen Punkt, der mich echt stört. Ich hab ihn erst ganz hinten im Buch wahrgenommen.
Im Anhang „Mehr wissen?“ bietet das Buch dir weiterführende Literatur und Internetseiten an. Zum Thema, wie du einen passenden Lehrer für dich findest, vergisst der Autor jedoch, die seriöseste und größte Anlaufstelle in Deutschland zu nennen! Der Bundesverband Deutscher Gesangspädagogen ist der Berufsverband professioneller Gesangslehrer in Deutschland. Er hat derzeit mehr als 1200 Mitglieder, die u.a. Pop, Rock, Jazz, Musical, und Klassik unterrichten. Da es ihn dieses Jahr schon 30 Jahre lange gibt, kann ich diesen Fauxpas leider nur als schlechte Recherche bezeichnen.
Für wen ist es geeignet?
Der Praxis-Guide Singing Voice ist ein Handbuch über die Singstimme. Einige Kapitel sind eher für absolute Anfänger und Einsteiger im Gesang geeignet, während andere fortgeschrittene Sänger ansprechen werden. Der Stil spielt dabei keine Rolle. Der Autor lässt sich nämlich gar nicht erst auf Pop-versus-Klassik-Debatten ein.
Auch für angehende oder frisch gebackene Vocal Coaches lohnt sich ein Blick ins Buch, um einen Überblick über mögliche Lerninhalte zu bekommen.
Eckdaten
Titel: | Schott Praxis-Guide Singing Voice – Das komplette Know-how für die Singstimme |
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Autor: | Hugo Pinksterboer |
Verlag: | Schott |
ISBN: | 978-3-7957-0679-1 |
Verlagsnummer: | ED 20697 |
Preis: | 15,00€ (Stand: 05.03.18) |
Erhältlich im: | Musikalienhandel und Buchhandel – Hier die Verlagsseite. |
Fazit
Der Schott Praxis Guide Singing Voice ist ein kleiner Tausendsassa. Mit schmalem Format und gut platzierten Web-Codes für Hörbeispiele und Videos langt es inhaltlich doch gewaltig zu und gibt prägnante Einblicke in die menschliche Singstimme.
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