Turbo Tipps Üben #12: Trink Wein, du brauchst den Korken!
Werbung | unbeauftragt Heute möchte ich dir ein weiteres Hilfsmittel aus der “Turbo Tipps Üben”-Kiste vorstellen: den Korken. Er verbessert deine Artikulation, bietet dir mehr Klangkontrolle und baut deine Resonanz aus. Na dann, hoch die Gläser!
In der Turbo Tips Üben Reihe findest du praxisnahe und erprobte Strategien, die deine Gesangstechnik und deine Songs verbessern und dein Üben effektiver gestalten.
Alle Artikel der Artikelreihe findest du hier im Überblick.
Was ist die Korken Methode?
Bei Korken-Methode trainierst du, deine Unterkiefer entspannt zu öffnen. Das bringt dir 3 Vorteile beim Singen:
- Deine Stimme klingt lauter.
- Du hast mehr Kontrolle über deinen Klang.
- Deine Artikulation verbessert sich.
Das Erste passiert, weil der Korken deinen Unterkiefer daran hindert, sich beim Singen zu verschließen. Dadurch kann der Klang deiner Stimme ungehinderter verstärkt werden.
Das Zweite passiert, weil der Korken den Platz zwischen deiner Zunge und deinem Gaumen verbreitert. Wenn dein Unterkiefer gewohnheitsmäßig offen bleibt (was meist in wenigen Stunden Training erreicht ist), kannst du mit deinem Klang mehr spielen. Öffnest du diesen Artikulationspunkt mehr, wird dein Klang weicher, wärmer und dunkler. Verengst du ihn, wird er schärfer und heller. Dadurch hat auch die Zunge im wahrsten Sinn des Wortes mehr Spielraum und kann die Vokale heller und weiter vorne bzw. dunkler und weiter hinten einfärben.
Sehr schön hörst du diesen Unterschied im Song „Fall On Me“ von Andrea Bocelli und seinem Sohn Matteo Bocelli. Während Andrea das „A“ in der Phrase „with all your light“ sehr offen singt und der Ton dadurch warm und dunkel klingt, singt ihn Matteo eher in die Breite gezogen mit weniger Platz zwischen Zunge und Gaumen. Dadurch klingt der Ton heller und schärfer.
Das Dritte passiert, weil der Korken dich zwingt, sauber zu artikulieren. Deine Zunge muss um den Korken herum turnen und wird auf diese Art flexibler. Das verbessert deine Aussprache.
Wie funktioniert die Korken Methode?
Ganz einfach. Nimm den sauberen Korken einer Weinflasche. Halte ihn mit deinen Schneidezähnen fest.
Fertig … beinahe zumindest.
Jetzt kommt es darauf an, was du verbessern möchtest. Deine Resonanz und Klangkontrolle? Oder deine Artikulation?
Artikulation trainieren
Wenn du deine Artikulation verbessern möchtest, benötigst du neben dem Korken auch den Text eines Songs.
Halte den Korken mit den Zähnen fest. Nun sprich den Text ganz langsam. Achte darauf, trotz Korken so deutlich wie möglich zu sprechen. Wiederhole das einige Male, bis du dich an das neue Gefühl gewöhnt hast.
Dann nimm den Korken aus dem Mund und sprich den Text erneut. Du wirst feststellen, dass dir die Wörter viel leichter von der Zunge rollen und besser zu verstehen sind. Es ist übrigens normal, dass sich der Effekt nach einigen Sätzen wieder verliert. Du bekommst aber zumindest eine Ahnung davon, wie deutlich du sprechen (und singen) könntest.
Weiteres Trainingsmaterial:
Dieselbe Herangehensweise kannst du übrigens auch beim Singen verwenden. Astrid Hagenau hat noch zwei super Tipps: Nimm dich mit einem Aufnahmegerät auf (und hör dir die Aufnahme so objektiv wie möglich an – sie nennt das dein Forscher-Ohr). Und übe für maximale Trainingserfolge vor einem Spiegel.
Resonanz und Klangkontrolle optimieren
Wenn du deine Resonanz und Klangkontrolle verbessern möchtest, solltest du dich zunächst auf die Vokale konzentrieren. Sie tragen deinen Klang. Für das Training reicht eine einfache Tonfolge, z.B. eine Warm Up-Übung, die auf einem langen Vokal gesungen wird.
Nimm den Korken in den Mund und halte ihn zwischen den Zähnen fest. Sing nun deine Übung in einer bequemen Lage. Es muss keine extrem tiefe oder extrem hohe Lage sein, denn schließlich willst du an deinem Klang arbeiten, nicht an den Randlagen oder der Intonation. Am einfachsten funktioniert die Übung mit den Vokalen “A” oder “O”. Wiederhole es ein paar Mal.
Dann nimm den Korken heraus und wiederhole die Übung erneut. Du wirst dich viel lauter und kraftvoller hören, weil die Muskeln noch genauso entspannt sind wie mit dem Korken. Auch hier ist es normal, dass du den Effekt nach wenigen Runden wieder verlierst.
Weiteres Trainingsmaterial:
Du kannst nacheinander auch die anderen Vokale ausprobieren. Beobachte, wie sich dein Klang verändert, wenn du die Übung auf “U”, “I” und “E” singst. Lass bei “I” und “E” bitte deine Mundwinkel locker. Dadurch klingen beide Vokale nicht so, wie du es gewohnt bist, was im Moment aber auch nicht wichtig ist.
Ebenso kannst du die Übung aus dem Artikel „Wie du deinen Unterkiefer öffnen und lauter singen kannst“ mit dem Korken singen. Das „NG“ kann die Zunge nämlich auch allein produzieren.
Und wenn du keinen Wein magst…
Oder deine Lieblingssorte einen Schraubverschluss hat, dann kannst du folgende Gegenstände zweckentfremden:
- einen Lippenpflegestift
- Zeige- und Mittelfinger einer Hand
Wenn dir die Weitung des Unterkiefers mit dem Korken zu schmerzhaft ist, nimm deine beiden kleinen Finger und lege sie zwischen deine Backenzähne.
Fazit
Der Korken ist ein fantastisches Hilfsmittel, das gleich 3 Probleme auf einmal beseitigt. Er optimiert deine Resonanz, er verschafft dir mehr Kontrolle über deinen Klang und er verbessert deine Aussprache.
Welche Erfahrungen hast du bereits mit dem Korken gemacht? War es unangenehm oder hast du dich schnell daran gewöhnt?
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