Die Wunschsong-Liste – Deine kreative Geheimwaffe gegen Ratlosigkeit
Neben der Frage, wie man sich selbst das Singen beibringen kann, beschäftigt mich seit Wochen eine weitere Frage: “Was sing ich nur als nächstes?” Ich möchte dir ein sehr mächtiges Tool vorschlagen, um gegen das Ratlosigkeiten-Monster anzukämpfen: Die Wunschsong-Liste. Wenn du nur eine Liste in deinem Sängerleben führst, dann diese.
Die Wunsch-Songliste ist die größte Quelle der Inspiration, auf die Sänger Zugriff haben. Es klingt banal, allerdings ist eine Liste mit Songs, die du singen möchtest, tatsächlich dein wertvollster Besitz.
Führst du eine solche Wunschliste, weißt du immer, welchen Song du als nächstes lernen möchtest. Das spart Zeit und Geld im Gesangsunterricht und macht Bandproben effektiver. Außerdem kannst du tote Zeit besser für deinen Gesang nutzen, wenn du sie in einem digitalen Sing-Journal z.B. auf dem Smartphone oder online führst.
Was auf die Wunsch-Songliste gehört …
Es ist deine Wunschliste. Somit darfst du alles drauf schreiben, was dich anspricht und dir gefällt. Kreuz und quer, die Liste muss keine Ordnung und kein System haben.
Da dürfen Songs drauf, die du eh schon geplant hast. Songs, die du neulich im Radio gehört hast. Songs, die dir schon seit Jahren gefallen. Songs, die gute Chancen haben, beim nächsten Gig auf der Setliste zu landen. Mount Everest-Songs, die du als größtes Ziel aller Zeiten – “wenn ich das Lied singen kann, dann hab ich’s geschafft” – “irgendwann mal” können willst. Songs fürs nächste Bandcamp.
Update (18.2.2019): Die Wunschsong-Liste ist übrigens nicht die einzige, die du führen kannst. Es gibt auch die Standby-Songs-Liste und Work-in-Progress-Liste, falls du ein Listen-Fan bist.
… und was nicht
Songs, die du nicht magst. Ganz einfach.
Ich hab irgendwann mal eine Anti-Liste angefangen. Da stehen Künstler und Songs drauf, mit denen ich mich persönlich gar nicht identifizieren kann. Diese Songs werde ich, wenn überhaupt, nur unter größtem Zwang jemals performen – also eigenlicht nie. Es sei denn, ich mag den Menschen, der sich das wünscht, so richtig gern.
Es stehen aber auch Songs darauf, mit denen ich zu stark persönliche Erlebnisse verbinde.
Die Entdeckung der Anti-Liste hat mir den Druck genommen, dass ich “alles” können muss. Nein, ich muss gar nichts, denn ich bin keine menschliche Jukebox.
Jeder Sänger darf seine eigene Persönlichkeit ausbilden. Das spiegelt sich unter anderem auch in der Auswahl seiner Songs wider.
Warum die Wunschsong-Liste wichtig ist
Kein Sängerkollege, kein Vocal Coach und kein Musikerkollege der Welt hat genau denselben Musikgeschmack wie du. Sie können höchstens von ihren eigenen Vorlieben ausgehen und sich den Mund fusselig reden mit Vorschlägen, die “in etwa” das sind, was du suchst.
Bei all den Tipps darfst du dich also fragen: “Ist dieser Song das, was ich wirklich singen will?”
Die Antwort kennst nur du. Nur du kannst entscheiden, ob dir das Genre, der Künstler, die Art des Arrangements oder der Gesangsstil gefallen.
Es gibt keinen genauen Zahlen, aber die Musikindustrie geht von 97 Millionen veröffentlichter Songs aus, die es auf der Welt gibt. Wöchentlich werden es mehr. Und die Quelle, in der ich diese Zahl fand, ist bereits 7 Jahre alt – was bedeutet, dass wir mittlerweile mit Sicherheit bei mehr als 100 Millionen Songs angekommen sind.
Willst du Songs singen, die “so in etwa” das sind, was du singen möchtest?
Oder willst du lieber Songs singen, die genau das sind, was du magst?
Wie du bessere Tipps für deine Wunschsong-Liste bekommst
Frag die Leute in deiner Umgebung nicht nach ihren Lieblingssongs oder Song-Empfehlungen. Frag sie, wo sie ihre Inspirationen finden. Frag nach konkreten Informationen, mit denen du deine eigenen Antworten finden kannst.
Vielleicht kennt ja jemand eine Seite mit Songlisten. Einen total genialen Radiosender, der dir auch gefallen können. Einen Künstler in den sozialen Medien, von dem er oder sie total beeindruckt war. Oder schlägt dir ein Genre vor, dass ihn inspiriert hat.
Deine Wunschliste darf sich selbstverständlich im Lauf der Zeit verändert. Wirf runter, was dir nicht mehr gefällt. Setz drauf, was dich aktuell beeindruckt. Entscheide dich noch 5x um.
Du entwickelst dich als Mensch und als Sänger weiter, warum also nicht auch deine Liste?
Fazit
Deine Wunschsong-Liste ist deine wertvollste Liste, denn sie ist auf deinen Musikgeschmack zugeschnitten, flexibel und spart dir Zeit und Nerven. Im Handumdrehen wirst du nie mehr andere Menschen verlegen um Rat fragen müssen, was du ihrer Meinung nach als nächstes singen solltest.
Fang noch heute deine persönlichen Wunschsong-Liste an. Setz 5 Song drauf und ergänze sie, wenn du inspiriert bist.
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