Wie du das Song-Chaos bewältigst

Bist du überwältigt von den vielen Songs, die du singen könntest, singen möchtest oder bereits gesungen hast? Dir schwirrt der Kopf vor lauter Durcheinander? Dann schau, mit welchen Tricks ich und meine Sänger das Song-Chaos ordnen.

 


Sänger, die bei mir Gesang lernen, dürfen sich grundsätzlich ihre Songs selbst aussuchen. Ich möchte, dass sie wirklich “ihre” Songs singen. Das führt anfangs häufig zu Frust, denn die undurchschaubare Masse erschlägt sie beinahe.

Wenn das passiert, erzähle ich ihnen von Songlisten. Denn das Gefühl der Überforderung können sie mit den 3 Listen gegen Song-Chaos bewältigen. Mit ihnen bekommen sie einen besseren Überblick über ihre Songs und sind nicht länger vom Überangebot frustriert.

Du kannst genau dasselbe tun.

 

Standby-Liste

Die erste Liste, die mir hilft, mehr Ordnung in mein Sängerleben zu bringen, ist die Standby-Songs-Liste. Sie ist nicht einfach nur eine Repertoireliste, eine Aufzählung aller Songs, die ich jemals gesungen habe.

Nein.

Die Standby-Liste ist eine Auswahl der Songs, die ich spontan aus dem Hut zaubern kann, wenn mich jemand fragt “Magst du mal was singen?” oder kurzfristig für einen Gig beauftragt werde.

Das Foto zeigt die Songs in meinem Song-Chaos, die ich immer einsatzbereit halte.

meine Standby-Songs-Liste

Darauf stehen die Songs, die mir am Herzen liegen. Die meinen künstlerischen Werten entsprechen und stilistisch genau dein Ding sind. Die echt gut sitzen und bei denen ich nicht an die Gesangstechnik denken musst oder daran, welches Wort als nächstes kommt.

Es sind die Songs, die mir Zeit sparen, weil darauf nur Songs sind, die einfach einsatzbereit sind. Sie laden zum Musizieren und Spaß haben ein.

 

WIP-Liste

Ich habe bisher keine schöne deutsche Bezeichnung gefunden, weshalb sie immer noch “work in progress”-Songs-Liste heißt. Auf ihr sammle ich die Songs, an denen ich gerade arbeite.

Sie ist chaotisch, denn es kommen gefühlt jeden Monat 3-4 neue Lieder dazu, während andere Songs, abgearbeitet, auf andere Listen wandern – oder aussortiert werden, weil es nicht die Richtigen waren.

Das Foto zeigt die Liste aktueller Songs in meinem Song-Chaos, an denen ich gerade arbeite.

meine chaotische Work-in-Progress-Liste

Wichtig ist mir bei dieser Songliste, dass ich festhalte, woran ich gerade arbeite – nicht, dass diese Liste durchgestylt ist.

 

Wozu ich die WIP-Liste brauche?

  • Um die tausend Ideen in meinem Kopf zu sortieren.
  • Um feststellen zu können, ob ich gerade einen Gig torpediere, weil ich die Songs nicht auf dem Schirm habe.
  • Um mich daran zu erinnern, auch mal einen Song nur für mich zu lernen.

 

Wunschsong-Liste

Sie ist ein unglaublicher Zeitgewinn, denn auf der Wunschsong-Liste sammle ich alle Songs, die ich “irgendwann mal” singen können will. Ich bündle alle Ideen an einem zentralen Ort und kann schnell darauf zugreifen, wenn ich Lust auf einen neuen Song habe.

Im Gegensatz zu den anderen Listen ist meine Wunschsong-Liste digital. So habe ich sie immer griffbereit, wenn ich einen neuen Song höre, der mich fasziniert. Das Song-Chaos kann also gar nicht erst entstehen.

Wunschsong-Liste Der Screenshot zeigt einen Auszug aus meiner persönlichen Wunschsong-Liste.

Ein Auszug aus meiner Wunschsong-Liste

 

Schön und gut …

aber hilft das wirklich, einen besseren Überblick über dein Song-Chaos zu bekommen? Ja. Denn sind die Listen erst einmal eingerichtet, braucht es weniger als 1 Minute, um sie zu aktualisieren. Dann kannst du dich besser auf das Wesentliche konzentrieren: Singen.

Das Medium, mit dem du die Listen festhältst, steht dir vollkommen frei. Die sinnvollste, nicht-elektronische Form ist ein Notizbuch. Zumindest verliere ich meine losen Zettel sehr schnell. Im digitalen Format hingegen hast du unzählige Alternativen: Exceltabelle, App, online, …

Auch die Art der Auflistung ist dir überlassen. Dein Gehirn weiß am besten, wie es tickt. Auf Papier ist häufiges Umsortieren (z.B. bei alphabetischer Notierung) natürlich nicht so einfach wie in der elektronischen Option. Ich hab auch die ein oder andere Liste nach Verwendung sortiert – Songs für eine Hochzeit, einen Spaßgig beim Karaoke, ein Sommerfest, den nächsten Gig, usw.

Fakt ist:

Songslisten sind allein für dich bestimmt. Sie müssen in dein Leben und deine Art zu denken passen.

Wenn du das Gefühl hast, dir fehlt etwas, dann erfinde einfach weitere Listen. Bei mir sind das die Mount-Everest-Liste für ganz schwere Wunschsongs, die Anti-Liste für Songs, die ich niemals lernen möchte, und Setlisten für Gigs.

 

Fazit

Die Standy-Liste, die Wunschsong-Liste und die Work-In-Progress-Liste helfen meinen Sängern und mir, das Song-Chaos zu bewältigen. Sie sind flexibel, denn das Format darfst du dir selbst aussuchen.

Nimm dir jetzt 10 Minuten Zeit und fang an, dein Song-Chaos zu ordnen.

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