Für wen sich autodidaktisches Gesangstraining eignet

Sich selbst das Singen beizubringen, ist nicht für jeden Sänger der richtige Weg. Und weil es bei dieser Frage eben kein schwarz-oder-weiß gibt, möchte ich dir zeigen, für wen sich autodidaktisches Gesangstraining eignet.

 

Zu allen Artikeln der Blogserie “autodidaktisch singen lernen”-Serie geht es hier.

 

Aus meiner subjektiven Sicht gibt es vier Typen Sänger, die mit dem Selbststudium gut zurecht kommen werden.

  1. Sänger, die einen umkomplizierten Einsteig wollen
  2. Sänger, die in einem ganz bestimmten Genre singen wollen
  3. Sänger, die bestimme kognitiv-mentale Skills besitzen
  4. Sänger, die bereits Erfahrung haben

 

Let’s start!

 

Sänger, die einen unkomplizierten Einsteig ins Singen wollen

Will das nicht jeder?

Wahrscheinlich. Wer will schon Dinge, die Spaß machen sollen, unnötig verkomplizieren. Was ich jedoch meine ist eine Sorte Sänger, die wirklich noch nie über ihr Singen nachgedacht haben. Die ihre Stimme überhaupt erst einmal kennenlernen wollen. Die ausloten wollen, ob ihnen Singen Spaß macht.

Sänger ohne Erwartungen, die (noch) nicht an Details herumbasteln wollen. Die (noch) keine Probleme in ihrer Stimme entdeckt haben – oder falls sie welche entdeckt haben: denen das egal ist.

Dieser Typ Sänger ist zahlenmäßig stark vertreten. Gleichzeitig profitiert er am wenigstens vom autodidaktischen Gesangstraining, denn beim Singen lernen geht es ja darum, gezielt Probleme zu identifizieren und zu lösen. Fürs reine Feelgood-Singen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die weit weniger Zeit und Geld kosten.

 

Sänger, die in einem speziellen Genre singen wollen

Es gibt Gesangsstile, die sind nicht Mainstream. Doch Metal und Jazz haben auch ihre Anhänger und begeisterte Musiker, die “das da” auch können wollen. Leider sind gute Vocal Coaches in diesen Stilen genauso rar gesät wie ihre Fans.

Ich spreche an dieser Stelle nicht mehr von “Pop”. Vor 15-20 Jahren gab es nur wenige nicht-klassische Gesangslehrer. Zum Glück hat sich das in den letzten Jahre verändert. Wenn du jedoch in ein spezielleres Gebiet als Radio-Musik abtauchen möchtest, wirst du unter Umständen sehr lange nach einem Lehrer suchen. Wenn du ihn dann findest, lebt er wahrscheinlich nicht in deiner Nähe. Falls er noch in D.A.Ch. ist, musst du dafür auch mal hunderte Kilometer fahren. Aber egal, ob er noch auf diesem Kontinent ist, oder euch zwei Meere trennen: Genau dann kann ein Selbstlernkurs die Antwort sein, die du suchst.

 

Sänger, die bestimme kognitiv-mentale Skills besitzen

Das richtige Mindset hilft dir, das Beste aus dem Selbststudium herauszuholen. Weil das ein tiefgreifendes Thema ist, gehe ich im 4. Artikel dieser Serie ausführlich auf diese Fertigkeiten ein. Trotzdem möchte ich sie dir an dieser Stelle überblicksartig nennen:

 

  • Der Wille, beständig zu lernen.
  • Die innere Einstellung zu wachsen.
  • Die Fähigkeit, eigenständig zu arbeiten.
  • Die Bereitschaft, der eigene Coach zu sein.
  • Die Gabe, sich selbst gut beobachten zu können.
  • Das Vertrauen in die eigene Entwicklung.
  • Die Fähigkeit, Verantwortung für sein Tun zu übernehmen.
  • Das Wissen, worauf es beim Singen ankommt.
  • Die Geduld und Ausdauer, um am Ball zu bleiben.

 

Sänger, die bereits Erfahrung mit ihrer Stimme haben

Wer seine Stimme bereits kennt, hat eine gute Ausgangsbasis für autodidaktisches Gesangstraining. Dieses Fundament kann von Workshops und Vocal Coaching kommen, aber auch von vielen bestrittenen Gigs. Dieser Typ Sänger weiß, wie seine Stimme tickt, was sie verträgt und was nicht, und wie sie sich nach diversen Alltagssituationen in der Regel verhält. Er möchte die vorhandenen Skills in der Regel erweitern.

Die meisten Sänger, die in diese Kategorie fallen, bauen auf einer Plattform von mehr als 5 Jahren aktivem Singen auf.

 

Fazit

Jeder Sänger kommt mindestens einmal im Leben an seine sängerischen Grenzen. Diese rechtzeitig zu erkennen, beugt mittelfristigem Frust und langfristigen Schäden an der Stimme, im Körper und an der Psyche vor. Das Selbststudium im Gesang stellt besondere Anforderungen an die Sänger. Deshalb ist die Gruppe, für die es sich wirklich eignet, auch relativ klein.

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