Wie du besseren Gesangsunterricht haben wirst
Gesangsunterricht ist Teamarbeit. Nicht nur in einer Unterrichtsstunde, in der der Gesangslehrer sowohl sprichwörtlich als auch im übertragenen Sinn den Ton angibt. Jeder einzelne Sänger kann aktiv dazu beitragen, dass aus einer guten Gesangsstunde eine fantastische wird – mit den folgenden vier Verhaltensweisen.
Besserer Gesangsunterricht Nr.1 – Definiere deine Ziele!
Ziele helfen dir dabei, die Stimme zu bekommen, die du dir wünschst. Das gilt zunächst einmal ganz allgemein. Warum nimmst du Gesangsunterricht? Was willst du lernen? Was willst du können und erreichen?
Aber auch ganz spezifisch: in jeder Gesangsstunde. Was bereitet dir noch Probleme? An welchen Stellen im Song brauchst du die Hilfe deines Lehrers? Was sitzt noch nicht richtig? All das können Schwerpunkte in deiner Gesangsstunde sein, die dich deinem Ziel näher bringen.
Dein Takeaway:
Mach dir Gedanken darüber, was du als Sänger erreichen möchtest. Wo siehst du dich in einem Jahr oder in fünf Jahren musikalisch? Was motiviert dich, Unterricht zu nehmen?
Trage diese Ziele in dein Notizbuch ein, das du zu jeder Gesangsstunde mitnimmst. So hast du deine Ziele immer vor Augen. Und kannst gemeinsam mit deinem Gesangslehrer klären, was du tun musst, um sie zu erreichen.
Besserer Gesangsunterricht Nr.2 – Notiere dein Üben!
Was, wann und wie du übst, hat großen Einfluss auf deinen Fortschritt als Sänger. Du siehst deinen Gesangslehrer für 45 oder 60 Minuten pro Woche. In den restlichen 167 Stunden der Woche bist du auf dich allein gestellt.
Schreib dir auf, was dir beim Üben passiert. Funktioniert eine Übung super? Will eine Übung nicht klappen oder hast du mal Erfolg damit, mal nicht? Du hast Fragen während des Übens? Notiere es. Sprich mit deinem Gesangslehrer darüber, damit er dir helfen kann. Dieses Feedback hilft ihm/ihr, sich wie ein Laser auf deine Stärken und Schwächen zu konzentrieren und deine stimmliche Entwicklung voranzubringen.
Diese Notizen in deinem Sing-Journal helfen dir auch, die Qualität deines Übens zu verbessern. Schreib auf, zu welchen Zeiten du ganz besonders gut üben kann. Wie deine Stimme damit umgeht, ob du ausgeruht oder groggy bist. Wie deine Stimme direkt nach dem Essen drauf ist und ob negative Auswirkungen von Nahrungsmitteln herrühren könnten, die du gegessen hast.
So findest du dein optimales Zeitfenster zum Üben, das du in deinen Tagesablauf integrieren kannst. Und wenn das mal nicht geht – weil deine optimale Zeit mittags um 14.00 Uhr ist, du aber zu dieser Zeit arbeitest und stattdessen erst abends um 19.00 Uhr zum Üben kommst – kannst du mit der Antriebslosigkeit oder der Zerstreutheit lockerer umgehen.
Dein Takeaway:
Notiere die Fragen, Erfolge und Misserfolge deines Übens und besprich sie mit deinem Gesangslehrer. Er ist daran interessiert, dich als Sänger voranzubringen. Außerdem lernst du dadurch deine Stimme besser kennen.
Besserer Gesangsunterricht Nr.3 – Bring Songs mit!
Du kannst und sollst sogar eigene Vorschläge machen, welche Songs dich interessieren. Damit signalisierst du deinem Lehrer, dass du dich mit dem Singen beschäftigst und was dich momentan bewegt.
Ruh dich nicht darauf aus, dass dein Gesangslehrer schon wissen wird, welche Songs dich emotional ansprechen und dich herausfordern. Gesangslehrer sind in erster Linie dazu da, dir eine korrekte Gesangstechnik beizubringen. Erst in zweiter Linie sind sie dazu da, Repertoire für dich auszuwählen.
Falls sich ein Song nicht für deine Stimme eignet, wird dir dein Gesangslehrer die Gründe dafür erklären. Einen solchen Song kannst du später noch einmal vorschlagen, wenn du deine Stimme besser beherrschst.
Dein Takeaway:
Führe eine Liste an Songs, die du singen willst. Alle Lieder, die dich inspirieren oder dir Spaß machen, können darauf stehen. Wenn du möchtest, kannst du die Liste auch aufteilen in Songs, an denen du aktuell arbeiten möchtest und Songs für das berühmte „Später Mal“, also Lieder, die eine sehr große Herausforderung darstellen.
Trage auch diese Liste in dein Notizbuch ein, das du zum Gesangsunterricht mitnimmst. Sonst verlierst du wertvolle Unterrichtszeit damit, dein Gedächtnis in Schwung zu bringen oder verschwendest gar ganze Unterrichtsstunden damit, in den Songbooks deines Lehrers zu stöbern auf der Suche nach Inspiration.
Besserer Gesangsunterricht Nr.4 – Frag nach dem Warum!
Sei neugierig. Frage deinen Gesangslehrer nach dem Zweck einer Übung. Wenn du verstehst, was eine Übung bewirken soll, kannst du beim Üben besser beurteilen, ob sie das auch tut und ob du sie korrekt ausführst.
Zu wissen, warum du diese eine Übung singen sollst, bevor du an den hohen Parts eines Songs arbeitest, verhindert unnötiges Grübeln. Gesangsübungen sind wichtig, um deine Gesangstechnik zu verbessern. Je früher du verstehst, was die Übungen bewirken, desto zielgerichteter und schneller wird dein Fortschritt sein.
Dein Takeaway:
Deine Wissbegierde ist dein größter Vorteil. Nutze sie und frage deinen Lehrer nach dem Zweck einer Übung und was du dabei beachten solltest. Du wirst dadurch selbständiger und ein Sänger, der weiß, was er tut.
Fazit
Sänger, die ihre Entwicklung vorantreiben wollen, werden mit vier Einstellungen bessere Gesangsstunden erleben: 1. Definiere deine Ziele. 2. Notiere deine Übesessions. 3. Bring Songs mit. und 4. Frag nach dem Warum. Sie involvieren dich aktiv in die Ausbildung deiner Stimme. Du wirst bewusster handeln, konzentrierter sein und deinem Gesangslehrer ein deutliches Signal geben.
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