Ich weiß nicht, was ich üben soll! – Gesangstechnik remote üben

Der Alltag macht Sängern das Üben oft schwer oder verhindert es ganz. Remote Practice heißt dann das Zauberwort. Entdecke hier konkrete Impulse, wie du deine Gesangstechnik remote, also von unterwegs aus, trainieren kannst.

 

Alle Artikel der „Ich weiß nicht, was ich üben soll!“-Reihe findest du hier.

 

Was ist Remote üben?

Remote Practice bzw. „Fernüben“ ist das Üben außerhalb des Proberaums. Wenn kein Klavier und keine Gitarre in der Nähe ist. Wenn es noch nicht mal angebracht ist, zu singen – in der U-Bahn, auf dem Nachhauseweg, im Wartezimmer des Arztes.

Eben genau dann, wenn du im Alltag zu viel Luft hast und was für deinen Gesang tun willst.

In den Turbo Tips Nr. 9 findest du eine detaillierte Erklärung zur Remote Practice.

 

Selbstverständlich kannst du alle hier vorgestellten Impulse auch im Proberaum ausführen. Zum Beispiel, wenn du auf deine Bandkollegen wartest. Oder wenn du abwechselnd singst (20 Minuten Üben) und schweigst (10 Minute Fernüben). Letzteres ist nach einer schweren Erkältung ein leichterer Einstieg ins Üben als gleich eine Stunde am Stück zu singen.

 

Für alle geeignet

Die Impulse zum Fernüben sind für alle Level geeignet. Ein Anfänger muss sie jedoch nicht bis ins Extrem treiben, während ein Fortgeschrittener Sänger mit mehr Tiefe große Fortschritte machen kann und ein Profi sich an Altbekanntes erinnert, das ihm früher schon mal geholfen hat, und er so auf hohem Niveau bleibt.

Gleichzeitig gibt es nicht so wahnsinnig viele Möglichkeiten, die Gesangstechnik remote zu üben. Sie lebt nun einmal davon, dass du aktiv deine Singfertigkeiten trainierst, während die Remote Practice eher ein passives Üben ist.

 

Der Körper

Bei der Remote Practice ist Körperarbeit vor allem Bewusstseinsschulung: Was macht dein Körper gerade unbewusst und wie sollte es fürs Singen bzw. deine allgemeine Gesundheit sein. Wenn sich das „Ist“ vom „Sollte“ unterscheidet, korrigiere deinen Körper.

  • Beobachte deine Körperhaltung kinästhetisch und/oder visuell.
  • Beobachte deine Kopfhaltung kinästhetisch und/oder visuell.
  • Beobachte deine Sitzposition und die Aufrichtung deiner Wirbelsäule kinästhetisch und/oder visuell.

 

Die Atmung

Neben der Bewusstseinsschulung kannst du sie tatsächlich auch remote trainieren.

  • Beobachte deine Atmung in deiner aktuellen Körperhaltung. Bewerte einfach mal nichts und beobachte nur.
  • Atme bewusst mit einem deutlichen Anziehen der Bauchdecke aus, um deinen Support zu trainieren.
  • Vertiefe deine Atmung.
  • Beobachte deine Atmung während des Sports. Deine Erkenntnisse können für Auftritte mit Choreografie oder sehr intensive Sets nützlich sein.

 

Die Tongestaltung

Bei den meisten Remote-Übungen für den Vokaltrakt und die Artikulation musst du ganz schön den Mund verziehen. Sie sind deshalb besser geeignet, wenn du allein im Auto an der Ampel wartest oder im Stau stehst.

  • Massiere die Kaumuskulatur, die Oberkiefer und Unterkiefer verbindet.
  • Entspanne den großen Kaumuskel, wenn du bemerkst, dass du die Zähne zusammenbeißt.
  • Kau wie eine Kuh. Bewege dabei den Unterkiefer bewusst nach rechts und nach links.
  • Strecke die Zunge weit heraus, um den hinteren Teil der Zunge zu dehnen.
  • Trainiere deine Artikulation mit Zungenbrechern.
  • Gähne. Damit weitest du den Rachen und das Gaumensegel hebt sich.
  • Mach deine Zunge unabhängig von den Bewegungen des Unterkiefers.

 

Fazit

Remote Practice kommt dir vielleicht übertrieben vor. Die Übungen zum Gesangstechnik remote üben sind klein und handlich … und schnell wieder vergessen, denn scheinbar bewirken sie gar nichts. Sie können aber der Unterschied sein zwischen „Ich hab ein bisschen was getan“ und „Ich kam überhaupt nicht zum Üben diese Woche!“. Du entscheidest.

 


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