Ich weiß nicht, was ich üben soll! – Gesangstechnik üben für Profis

Du bist Profi-Sänger und lebst von deiner Stimme. Und wünschst dir, mit deiner Gesangstechnik am Ball zu bleiben? In der Artikelreihe „Ich weiß nicht, was ich üben soll!“ kannst du Bekanntes wieder entdecken und bekommst neue Impulse für dein Üben. Heute: Gesangstechnik üben für Profis.

 

Alle Artikel der Reihe findest du hier.

 

Profis haben ihre Gesangstechnik in der Regel drauf. Wenn sie also daran arbeiten, geht es vielmehr darum, den erreichten Status zu erhalten – wie ein Bodybuilder, der trotz zig Preisen weiterhin jeden Tag seinen Körper traininert.

Viele Übe-Impulse, die ich bei den Fortgeschrittenen-Artikeln bereits beschrieben haben, sind auch für Profis interessant. Wenn du mit einer Idee hier nicht weiterkommst, wirf einen Blick auf Gesangstechnik üben für Fortgeschrittene.

 

Der Körper

  • Überprüfe deine Körperhaltung. Ist alles noch so, wie es idealerweise sein sollte? Hat sich deine Haltung im Laufe der Zeit verändert, und wenn ja, zum Besseren oder zum schlechteren? Falls du neue Probleme entwickelt hast oder alte Gewohnheiten auftauchen, versuche, sie zu lösen.
  • Übe einen Sport aus, der die Idealausrichtung des Körpers zum Ziel hat. Die korrekte Ausrichtung der Wirbelsäule und der daran angrenzenden Strukturen im Körper ist essentiell für ein schmerzfreies Leben. Solche Sportarten sind Yoga, Pilates, Tai Chi und Chi Gong. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Strategien: manuelle Medizin, Chiropraktik, Massagen, wenn Muskelverspannungen eine Fehlhaltung auslösen, Feldenkrais, Alexandertechnik und die Franklin-Methode.

 

Die Atmung

  • Kontrolliere deine Sängeratmung. Alles noch im Lot?
  • Überprüfe deinen Support. Ist auch hier noch alles, wie es sein soll? Benötigen einzelne Muskelgruppen etwas „tender love and care“, weil du es vielleicht beim Sport übertrieben hast?
  • Finde Kompromisse beim Tanzen. Die Sängeratmung kann beim Tanzen oft nur schwer eingesetzt werden, weil die Tanzbewegungen den Atembewegungen im Weg stehen. Finde Kompromisse.

 

Die Tongebung

  • Übe regelmäßig alle Aspekte, die zu deinem Gesangsstil gehören. Frische dein Können auf und wiederhole frühere Übungen. Singen lernen heißt in Spiralen lernen.
  • Trainiere Stimmeffekte und Stilmittel, um deine Fertigkeiten zu erweitern und deinen Gesang vielseitig zu machen. Dazu zählen unter anderem:
    • die 3 wichtigsten Einsatzarten
    • weitere Einsatzarten wie den Armstrong, das Anknarren aus dem Vocal Fry, Anschleifen und Registerwechsel im Anklang
    • die Klarheit im Klang
    • die verschiedenen Arten des Stimmabsatzes wie Drops, Slides und Registerwechsel im Ausklang
    • die verschiedenen Arten von Registerübergängen
    • Vibrato, in verschiedenen Tempi und binär / ternär

 

Die Tongestaltung

  • Schule weiterhin deine Resonanz. Wenn du neue Genres ausprobierst, schau, ob deine bisherige Herangehensweise stilistisch dazu passt.
  • Eigne dir eine stilechte Artikulation an. Sie sollte zu deinen gewählten Genres passen.
  • Spiele mit Verengungen des Vokaltrakts, um deinen Klang weiter zu individualisieren.
  • Trainiere immer wieder auch die Weite und Lockerheit des Vokaltrakts. Die übermäßige Verengung durch Stimmeffekte kann zu dauerhaften Verspannungen führen, die die Leistungsfähigkeit deiner Stimme herabsetzen.

 

Die Stimmgesundheit

  • Beobachte deinen Körper nach einer Krankheit. Jede Erkältung schwächt den Körper. Beobachte alle Aspekte deiner Gesangstechnik nach deiner Genesung. So kannst du Verschlechterungen frühzeitig abfangen und bist schneller wieder komplett einsatzfähig.
  • Hol dir fachlichen Rat. Wenn du selbst nicht weiterkommst, frag deinen Vocal Coach um Hilfe.

 

Fazit

Deine Gesangstechnik ist ein aktiver Baustein deiner Gesangsstimme. Ich hoffe, die oben genannten Impulse helfen dir, deine Übezeit als Profi effektiv zu nutzen.

Wenn du eine Übestrategie kennst, die ich hier vergessen haben sollte, lass mir gern einen Kommentar unter diesem Artikel da.

 


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