9 Tips zum Einsingen mit Erkältung

Werbung | unbeauftragt   Nach den zahlreichen Stimmpflege-Artikeln der letzten Wochen geht es diesmal um das Einsingen mit Erkältung und was du dabei beachten solltest.

Was du beim Einsingen mit Erkältung beachten solltest

Prinzipiell kannst du jede normale Einsingübung auch mit einer Erkältung singen. Damit du dir dabei jedoch nicht schadest, habe ich neun Tipps für dich zusammen getragen. Denn mit Erkältung singt es sich eben doch anders (ein).

Forciere nichts.

Was von allein kommt, ist super. Freu dich darüber. Was nicht kommt, kommt mit drücken, schieben und „drüber singen“ auch nicht. Das betrifft alle Parameter des Singens – hohe Töne, tiefe Töne, klare Töne, laute Töne, kräftige Töne.

Singe Übungen, die nur wenige Töne umfassen.

Du kannst versuchen, eine Übung über 1,5 Oktaven zu singen. Ich bezweifle jedoch, dass das deine Stimme im kranken Zustand leisten kann und will. Beschränke dich deshalb auf Einsingübungen auf einem Ton (1. Stufe der Tonleiter), Wechseltöne (Stufe 1 und 2 der Tonleiter) und im Terzraum (Stufe 1-3 der Tonleiter). Auch leichte Glissandi (Aufzug fahren mit der Stimme) und Seufzer sind möglich.

So eine Erkältung hält glücklicherweise nicht ewig an. Nach der Heilung kannst du deine Lieblingsübungen wieder hervorkramen.

Sprich deine Kopfstimme an.

Die Kopfstimme, auch Randstimme genannt, leidet immer unter einer Erkältung, weil dafür feinste Bewegungen der Stimmlippen nötig sind. Bei einer Erkältung wird unter anderem die Schleimhaut im Kehlkopf zähflüssiger, reagiert langsamer auf Bewegungsimpulse und kann sich nicht mehr optimal feinregulieren.

Die Fähigkeit, in Kopfstimme zu singen, hat also oberste Priorität, wenn du dich mit einer Erkältung einsingst. Benutze dazu überwiegend die Vokale „u“ und „ü“. Auch Kombinationen damit können funktionieren – zum Beispiel „u-i“ wie in „Louis“.

Achte mehr als sonst auf deine Atmung und deine Haltung.

Es ist normal, dass du dich bei einer Erkältung schlapp und müde fühlst. Wenn du dich jedoch mit einer Erkältung einsingen willst, berücksichtige, dass du mehr Energie aufwenden musst, um dasselbe Energielevel zu erreichen, das du ohne Erkältung locker aufbringst.

Die amerikanische Gesangslehrerin Arielle Vaccarino beschreibt hier dieses Phänomen lebensnah.

Vermeide lang gehaltene Töne.

Wo wir gerade beim Thema Atmung sind. Dein Körper hat schon genug mit der Virenabwehr und Heilung zu tun. Ihm jetzt einen superduper fein abgestimmten Support im getwangten Fortissimo abzuverlangen, ist zu viel des vermeintlich Guten. Denk daran: In deinem Körper herrscht momentan Ausnahmezustand.

Singe dich mehrfach am Tag ein.

Willst du trotz Erkrankung einen Auftritt absolvieren, reicht es nicht, dass du dich direkt davor einsingst. Beginne bereits morgens mit einem kurzen Aufwärmprogramm für alle, die am Singen beteiligt sind – Körper, Stimme und Geist. Wiederhole die Warm Up-Übungen im Laufe des Tages. Dieses kontinuierliche Einstimmen auf dem Auftritt kann dazu beitragen, dass du dich wirklich bereit fühlst, bevor es auf die Bühne geht.

Blubbere deine Einsingübungen mit einem Lax Vox Schlauch.

Dieses kleine Hilfsmittel nimmt den Druck von der Stimme, kann tonlose Stimmen wieder zum Schwingen bringen und macht Spaß. Das klingt zu toll, um wahr zu sein? Dann schau dir dieses Video von Stephanie Kruse, Deutschlands Expertin für Lax Vox, an.

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Frau Kruses Lax Vox Website, auf der du alles Wissenswerte über die Methode lesen kannst, findest du hier.

Die Ergebnisse einer ersten, kleinen Studie über die Wirksamkeit von Lax Vox beweisen es. Ich bin gespannt auf weitere, hoffentlich groß angelegte Studien.

Plane mehr Zeit ein.

Auch wenn du sonst in 5 Minuten „ready to go“ bist, gibt dir selbst Zeit. Deine Stimme, dein Körper und dein Geist sind im Moment nicht topfit. Sie müssen erst zu einander finden. Das kann 15 bis 20 Minuten dauern. Wichtig ist, dass du dich nach dem Einsingen gut und bereit fühlst – auch wenn es 30 Minuten dauert und du zwischendurch noch zwei Dampfbäder gemacht hast, um frei atmen zu können.

Hab viel Geduld mit deiner Stimme.

Sie gibt ihr Bestes. Gib ihr ein paar Streicheleinheiten und sie dankt es dir mit ihrer Anwesenheit. Das ist das Beste, worauf du in dieser Situation hoffen kannst.

Fazit

Singen mit Erkältung ist möglich. Dazu bedarf es jedoch einer guten Portion Selbstliebe und Rücksichtnahme. Die geschieht unter anderem im Warm Up. Ich hoffe, diese neun Tipps helfen dir, dich bei einer Erkältung stimmschonend einzusingen.

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